Schon zur Gründung des Vereins krönte ein Bier trinkendes Männchen unter dem Bild der Ramersdorfer Kommende den damals von den Gründungsvätern kreierten Gesellschaftsorden.
Die Geschichte der Ramersdorfer Kommende geht zurück bis ins 13. Jahrhundert. Die Kommende in ihrer heutigen baulichen Ausgestaltung stammt im Wesentlichen aus dem 19. Jahrhundert, zu dieser Zeit entstand auch die Toranlage im neugotischen Stil (1884), die gerne als Fotomotiv genutzt wird. Durch dieses Tor muss der Kutscher der Kommende, von dem man sagt, er sei einem kühlen Blonden nicht abgeneigt gewesen, sein Gespann und seine Herrschaften gelenkt haben. Um diesen sagenumwobenen Kutscher soll es sich wohl bei dem Männchen auf dem Gesellschaftsorden handeln. Bewiesen ist das zweifellos nicht, darauf sei der guten Ordnung halber an dieser Stelle hingewiesen. Selbsternannte Historiker und Ramersdorfer Urbürger führen gerne kontroverse Dialoge zu der Frage, ob dieser Kutscher wirklich lebte oder nur eine Erfindung der KG Gründungsväter sei.
Lange Zeit blieb das Erscheinungsbild des trinkenden Kutschers unverändert. „Anatomisch unkorrekt“ befand unser 11er Rats Mitglied Uwe Lawrenz und zeichnete während einer Vereinsversammlung auf der Rückseite eines Bierdeckels einen neuen Entwurf für das Bild des Kutschers. Nunmehr „anatomisch korrekt“, wie er als Arzt zu verstehen gab. Seine zeichnerische und malerische Begabung hatte er mit Spannmann Karl Heinz Stuch als Restaurator mit Neubemalung unserer Bütt im Jahr 2000 unter Beweis gestellt.
Der „neue“ Schäng wurde dann auch zu Beginn des neuen Jahrtausends auf den zu dieser Zeit neu erbauten Gesellschaftswagen übertragen. Lawrenz hatte mit der Umgestaltung eine kleine Lawine losgetreten. Schnell folgten weitere Entwürfe und Varianten, an Kreativität und jecken Ideen hat es in Ramersdorf ja niemals gemangelt. Durch die Vielfalt der Entwürfe war das Männchen in aller Munde, so daß alsbald die Idee aufkam einen Namen zu vergeben. Im Jahre 2004 wurde ein Wettbewerb ausgelobt. Das Ergebnis lautet „Schäng“ und zierte noch im gleichen Jahr unsere neu erstellten Vereinsfahnen, die seitdem bis Aschermittwoch zahlreiche Häuser im Ort schmücken.
Die große Variante der Fahne mit dem überlebensgroß dargestellten „Schluckspecht“ wird jährlich anlässlich des großen 11er Ratstreffen am Dorplatz gehisst. Das zweite Exemplar der großen Fahne markiert am LiKüRa Zug den Grenzübertritt der Jecken von Küdinghoven nach Ramersdorf.
Unermüdlich hat Uwe Lawrenz an weiteren Zeichnungen des Schäng gearbeitet. So findet sich auf den Tischen der Grossen Narrensitzung der sehr gelungene Schäng mit Schubkarre (einem wie man wohl sagen darf „Ramersdorfer Wahrzeichen“), der das Sitzungsprogramm präsentiert. Er ziert zudem in vielen Varianten diverse Merchandising Artikel. In 2004 wurde die Erstellung einer Großfigur für den Karnevalswagen angegangen. Aus 3,8m³ Styropor, 80m² Papier, Holz, Holzleim, Kleister und vielen Arbeitsstunden entstand eine imposante Gestalt, die drehend den Karnevalswagen ziert.
Die Tatsache, dass das trinkende Männchen in den letzten Jahren mehr als je zuvor in aller Munde ist und die Vielzahl der Abbildungen führen dazu, daß ungeachtet der Frage, ob es diesen oder einen anderen Kutscher der Kommende wirklich jemals gegeben hat, eines heute sicher ist: Der „Schäng“ lebt!